LS11: Info – Lagerhaltung optimieren

infoLagerkennzahlen

 Kennzahl  Berechnung  Bedeutung

Durchschnittlicher Lagerbestand in Stück

(Bestellmenge/2) + Mindest­ bestand

Ausgangsgröße für weitere Lagerkenn­-zahlen

Umschlagshäufig- keit im Jahr

Jahresverbrauch / durchschnittli­chen Lagerbestand

Anzahl, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand im Jahr umgeschlagen wird

Durchschnittliche Lagerdauer in Tagen

360 / Umschlagshäufigkeit

Anzahl der Tage, die die Ware durch­schnittlich im Lager verbleibt

Lagerzinssatz

Jahreszinssatz/Umschlags­ häufigkeit

Zinssatz zur Berechnung der Kosten (der entgangenen Zinsen), die durch die im Lager gebundenen Waren ver­ursacht werden

Lagerzinsen

Wert des durchschnittlichen Lagerbestands*Lagerzins­ satz/100

Kosten in Form von entgangenen Zinsen, die für die im Lager gebundenen Waren entstehen

Lagerreichweite

Durchschnittlicher Lagerbestand  / durchschnittli­ cher Verbrauch pro Zeiteinheit

Die Lagerreichweite zeigt an, wie lange der durchschnittliche Lagerbestand bei durchschnittlichem Materialverbrauch ausreicht

 

infoABC-Analyse

Ziel

Mit der ABC‐Analyse kann man die Artikel im Lager identifizieren, die wertmäßig den größten Anteil einnehmen, sogenannte A‐Güter. Im Beschaffungsprozess müssen sie daher besonders berücksichtigt werden, da durch zu hohe Lagerbestände viel Kapital im Lager gebunden sein kann.

A‐Güter sind Artikel mit einem geringen Mengenanteil und hohem Wertanteil am Lagerbestand (70 bis 80% des Gesamtwerts). Daher sind intensive Beschaffungsmarktanalyse und Preisverhandlungen notwendig. Es sollte eine detaillierte Bestandsüberwachung erfolgen.

C‐Güter sind Artikel mit hohem Mengenanteil und kleinem Wertanteil am Lagerbestand (5 bis 10% des Gesamtwerts)

Berechnungsschritte

  1. Verbrauchswert in Euro berechnen: Menge ∙ EK‐Preis
  2. Artikel nach den absteigenden Verbrauchswerten sortieren, sodass der höchste Verbrauchswert an erster Stelle steht
  3. Verbrauchswerte kumuliert berechnen (d.h. Werte werden sukzessive addiert)
  4. Berechnung des prozentualen Anteils der einzelnen kumulierten Werte am Gesamtlagerwert. (= Anteil/Gesamtwert)
  5. Kennzeichnung der Güterarten: A‐Güter 70 bis 80%, B‐Güter: 15 bis 20 % und C‐Güter 5‐10%
  6. zusätzlich die kumulierten Mengen berechnen
  7. zusätzlich die prozentualen Anteile der kumulierten Mengen an der Gesamtlagermenge berechnen
  8. Überprüfung der Güterarten mithilfe der Mengenanteile: A‐Güter geringer Mengenanteil, B‐Güter 30 bis 50%, C‐Güter 40 bis 50%

 

infoOptimale Bestellmenge

Ziel

 Bei der optimalen Bestellmenge sind die Kosten der Bestellung und die der Lagerhaltung minimal.

Berechnungsschritte

  1. Berechnung der Bestellkosten in Abhängigkeit von der Anzahl der Bestellungen: (Verbrauch/Anzahl der Bestellungen) * Kosten je Bestellung
  2. Berechnung der Lagerkosten in Abhängigkeit von der Anzahl der Bestellungen: Durchschnittlicher Lagerbestand in Stück * Einstandspreis * Lagerkostensatz
  3. Berechnung der Gesamtkosten: Bestellkosten + Lagerkosten
  4. Bestimmung der optimalen Bestellmenge:
    Anzahl der Bestellungen berechnen, für die gilt: Gesamtkosten sind minimal.

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K. Fröhlig